Einführung zu Leckageschutzsystemen
Wasserschäden gehören zu den häufigsten und kostspieligsten Schäden in Gebäuden. Sie entstehen durch geplatzte Leitungen, undichte Verbindungen oder defekte Haushaltsgeräte. Verdeckte Leckagen können über längere Zeit unbemerkt bleiben und erhebliche Schäden an der Bausubstanz verursachen. Leckageschutzsysteme bieten eine intelligente Lösung, um Wasserschäden frühzeitig zu erkennen.
Was sind Leckageschutzsysteme?
Leckageschutzsysteme sind technische Vorrichtungen/Armaturen, die den Wasserfluss in der Trinkwasserinstallation stetig überwachen und bei Unregelmäßigkeiten eingreifen. Sie erkennen Leckagen, Mikroleckagen oder ungewöhnlichen Wasserverbrauch und können im Ernstfall die Wasserzufuhr automatisch unterbrechen (je nach Einbauart, siehe weiter unten). Erfahrungsgemäß bedarf es einiger Zeit, bis das System sich auf das Verbrauchsmuster des jeweiligen Haushalts eingespielt hat (wann wird geduscht, wie lange wird geduscht etc.). Dafür gibt es bei den meisten Geräten eine sogenannte Anlernphase. Diese ist individuell einstellbar zwischen wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen. In dieser Zeit analysiert das Gerät den Wasserverbrauch im Haushalt, um diesen später in der "aktiven" Phase abgleichen und auffällige Wasserverluste anzeigen zu können.
Funktionsweise von Leckageschutzsystemen
Moderne Leckageschutzsysteme arbeiten mit Sensoren und intelligenten Steuerungen. Sie analysieren das typische Verbrauchsverhalten und können folgende Schutzmechanismen bieten:
- Durchflussüberwachung: Misst kontinuierlich die Wassermenge und erkennt anhaltende oder ungewöhnliche Wasserverluste.
- Mikroleckage-Erkennung: Identifiziert kleinste Undichtigkeiten, die langfristig Schäden verursachen können.
- Automatische Abschaltung: Unterbricht bei einem erkannten Leck die Wasserzufuhr, um Schäden zu minimieren.
- Temperatur- und Drucksensoren: Schützen vor Frostschäden und erkennen Druckabfälle, die auf Rohrbrüche hindeuten.
- App-Integration und Fernüberwachung: Ermöglicht die Kontrolle und Steuerung des Systems über mobile Endgeräte (manchmal beides, APP und Desktop möglich)
Vorteile von Leckageschutzsystemen
- Schutz vor Wasserschäden: Verhindert hohe Reparaturkosten durch frühzeitige Erkennung.
- Erhöhung der Sicherheit: Besonders wichtig für ältere Gebäude oder selten genutzte Immobilien (z.B. Frostschutzfunktion durch eine ständige Temperaturüberwachung)
- Wasser- und Kosteneinsparung: Reduzierung unnötigen Wasserverbrauchs (laufende Toilettenspülung etc.) durch Detektion kleiner Lecks.
- Integration in Smart-Home-Systeme: Ermöglicht eine einfache Bedienung und Automatisierung. Einige der Systeme bieten auch eine API-Schnittstelle an.
Einsatzbereiche und Installation
Leckageschutzsysteme können in Privathaushalten, Mehrfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien eingesetzt werden. Sie lassen sich sowohl bei Neubauten als auch in Bestandsgebäuden nachrüsten. Die Installation erfolgt meist direkt nach dem Wasserzähler in der Hauptleitung. Zusätzlich bieten die meisten Hersteller Bodensensoren an, die an neuralgischen Stellen (Waschraum, unter der Spülmaschine etc.) positioniert werden können.
Mein Fazit
Durch diese Systeme können Wasserschäden natürlich nicht gänzlich verhindert werden. Jedoch können die Ausmaße eines Wasserschadens durch diese Frühwarnsysteme deutlich reduziert werden. Die Investition in ein solches System zahlt sich langfristig aus und kann hohe Sanierungskosten verhindern.
Derzeit sind in meiner hauseigenen Versuchsstrecke folgende Systeme verbaut:
- SYR SafeTech Connect:
Wird direkt in der Hauptleitung installiert
SafeTech Connect - SYR - HANS SASSERATH GmbH & Co. KG
- Lisios Wasseralarm:
Wird von außen auf die Hauptleitung geklemmt, keine direkte Installation notwendig. Eine automatische Abschaltung der Wasserzufuhr ist daher jedoch nicht möglich.
Wasserschäden frühzeitig erkennen: Lisios WasserAlarm - Lisios WasserAlarm
Die Akzeptanz und damit der Bedarf an solchen Systemen wird meines Erachtens in Zukunft steigen, da mit dem Einbau solcher Systeme erhebliche Einsparungspotenziale verbunden sind.
Als Beispiel in Richtung Nachhaltigkeit sei an dieser Stelle die nicht selten vorzufindende, stetig laufende Toilettenspülung genannt. Dabei können gern einmal bis zu 100 Liter pro Tag ungenutzt im Abfluss verschwinden. Bei einem angenommenen Trinkwasserpreis pro Kubikmeter von 2,50 Euro beläuft sich das auf insgesamt um die 40 Euro im Jahr. Abgesehen von den Kosten ist Trinkwasser ein kostbares Gut und wird für die Haushalte aufwendig aufbereitet.
Leckageschutzsysteme bieten somit finanzielle, sicherheitstechnische und nachhaltige Vorteile.